9. März 2025

Crypto-Markt Update KW 10

Lesedauer: 9 Minuten
Bitcoin-Kursanalyse – Crypto-Markt Update KW 10 zeigt Marktbewegungen und BTC-Trends
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Intro

Die wohl bedeutendste Nachricht der Woche kam in der Nacht auf heute: Donald Trump hat eine Executive Order zur Schaffung einer „Strategic Bitcoin Reserve“ unterzeichnet.

Doch was zunächst als historische Entwicklung gefeiert wurde, entpuppte sich als weit weniger spektakulär.

Statt neuer BTC-Käufe sollen lediglich bereits beschlagnahmte Bitcoin als strategische Reserve deklariert werden – ein symbolischer Schritt, der die Erwartungen des Marktes enttäuschte. Der BTC-Kurs reagierte mit einem scharfen Rückgang.

Zusätzlich bleibt der Markt weiter von der Liquiditätsknappheit geprägt, die wir bereits in den letzten Updates mehrfach und ausführlich thematisiert haben.

Selbst extrem bullishe News – wie die 460-Millionen-Dollar-Investition aus Abu Dhabi – verpuffen weitgehend wirkungslos.

Ein weiteres entscheidendes Ereignis war der Bruch des 92.500 USD Supports von BTC am 24. Februar. Damit wurde das letzte 60-Day-Cycle-Low unterschritten – ein klarer Indikator für eine vorübergehende strukturelle Veränderung im aktuellen Zyklus.

Die zentrale Frage lautet nun: War 78.200 USD das endgültige Cycle-Low oder fällt BTC bis April weiter?

Teil 1: Makro-Update

Executive Order für eine strategische Bitcoin-Reserve

In einer historischen Entscheidung hat Donald Trump eine Executive Order zur Schaffung einer „Strategic Bitcoin Reserve“ unterzeichnet.

Was zunächst als eine der bedeutendsten Entwicklungen in der Geschichte von Bitcoin erschien, führte am Markt schnell zur Ernüchterung.

Statt neuer Bitcoin-Käufe wird die Reserve ausschliesslich mit bereits beschlagnahmten BTC bestückt, die die US-Regierung im Rahmen von Strafverfolgungen und zivilrechtlichen Verfahren erworben hat.

Dies bedeutet, dass die USA zwar offiziell Bitcoin als strategisches Asset anerkennen, jedoch vorerst keine neuen Mittel für den Erwerb bereitstellen.

Laut David Sacks, Trumps Berater für KI und Krypto, wird die Reserve als eine Art „digitales Fort Knox“ fungieren. Die US-Regierung hält derzeit rund 198.000 BTC im Wert von etwa 18 Milliarden USD, die bislang dezentral in verschiedenen staatlichen Wallets verwahrt wurden. Diese Bitcoin werden nun in einer zentralen Reserve konsolidiert und sollen nicht verkauft werden.

Zusätzlich wird eine „U.S. Digital Asset Stockpile“ geschaffen, die auch andere beschlagnahmte Kryptowährungen umfasst. Bereits am 3. März hatte Trump über seine Social-Media-Plattform angekündigt, dass neben Bitcoin auch Ethereum, XRP, Solana und Cardano zur strategischen Reserve gehören sollen.

Ein vollständiges Audit der staatlichen Krypto-Bestände soll nun Klarheit darüber bringen, welche digitalen Assets sich tatsächlich unter Kontrolle der Regierung befinden.

Die Marktreaktion fiel dennoch negativ aus. Viele Investoren hatten darauf spekuliert, dass die USA aktiv Bitcoin kaufen würden, was neue institutionelle, bzw. staatliche Nachfrage erzeugt hätte.

Da dies nicht der Fall ist, wurde die Nachricht als weitgehend symbolischer Schritt gewertet. Der Bitcoin-Kurs reagierte umgehend mit einem Rückgang um mehrere Tausend Dollar, da die Erwartungen massiv höher waren als die tatsächlich kommunizierten Massnahmen.

Dennoch könnte diese Entscheidung weitreichende Folgen haben. Die USA setzen mit dieser BTC-Reserve ein geopolitisches Signal und zeigen, dass digitale Assets zunehmend als strategische Vermögenswerte betrachtet werden. Es ist gut möglich, dass andere Staaten – inspiriert von den USA und Abu Dhabi – folgen und eigene Bitcoin-Reserven aufbauen, wenn auch zunächst in kleinem Umfang.

Bitcoin im Spannungsfeld: Liquidität, Zinsen und Inflation

Mehrfach in unseren letzten Updates haben wir ausführlich analysiert, dass Inflation, Zinsen und Liquidität die Haupttreiber für den Kryptomarkt sind. Dazu zeigte sich die US-Inflation mit den letzten Daten – hartnäckiger als erwartet, weshalb die Fed ihre restriktive Geldpolitik vorerst beibehält.

Auch global bleibt die Situation unverändert: China kann aktuell aufgrund der Gefahr einer Yuan-Abwertung keine expansive Geldpolitik betreiben, wodurch der Markt keine zusätzlichen Kapitalflüsse erhält.

In der KW 8 haben wir betont, dass der Kryptomarkt aktuell nicht in der Lage ist, selbst extrem bullishe Nachrichten nachhaltig einzupreisen, da die Liquidität schlichtweg dazu fehlt.

Der ISM Manufacturing Index vom Januar bestätigt diese Analyse. Der Index stieg im Januar 2025 auf 50.9 Punkte und beendete damit eine 26-monatige Kontraktionsphase.

Dies signalisiert eine erste wirtschaftliche Expansion im verarbeitenden Gewerbe. Dennoch bleibt der Wert nur knapp über der kritischen 50er-Marke, was auf eine weiterhin fragile wirtschaftliche Lage hindeutet.

Während dies ein positives Signal für eine potenzielle Erholung ist, bleibt die Wirtschaft allerdings nach wie vor anfällig für externe Schocks. Zudem könnten neue Zölle und Handelshemmnisse die Entwicklung erneut belasten. Eine starke und nachhaltige wirtschaftliche Expansion ist daher noch nicht vollständig gesichert.

Das Fazit bleibt somit klar: Solange keine frische Liquidität in den Markt kommt, bleibt Bitcoin in einer neutralen Phase gefangen, was möglicherweise noch einen weiteren 60-Day-Cycle in Anspruch nehmen könnte.

Teil 2: Globale Crypto Highlights

Schweiz lehnt Bitcoin-Reserven ab

Während immer mehr Nationen Bitcoin als strategisches Asset in ihre Finanzpolitik integrieren, hält die Schweizerische Nationalbank (SNB) an ihrem restriktiven Kurs fest.

SNB-Chef Martin Schlegel lehnte in einem aktuellen Statement die Aufnahme von Bitcoin in die Währungsreserven kategorisch ab – Crypto Valley News berichtete.

Als Hauptgründe nannte er hohe Volatilität, Liquiditätsrisiken und Sicherheitsbedenken – eine Argumentation, die in direktem Widerspruch zur zunehmenden Bitcoin-Akzeptanz durch andere Zentralbanken steht.

Diese Haltung könnte sich langfristig als schwerwiegender strategischer Fehler erweisen. Während die USA unter Donald Trump offiziell eine nationale Bitcoin-Reserve schaffen – wenn auch vorerst nur mit beschlagnahmten BTC –, nimmt die Schweiz keine aktive Rolle in der Bitcoin-Adoption ein.

Parallel dazu hat Abu Dhabi bereits 460 Millionen USD in Bitcoin investiert, um frühzeitig eine strategische Position aufzubauen.

Dabei geniesst die Schweiz mit dem Crypto Valley eine weltweit führende Rolle in der Krypto-Industrie. Während unzählige Unternehmen, Banken und Fintechs längst Krypto-Dienstleistungen anbieten, droht die restriktive Haltung der SNB diesen Vorsprung zu gefährden.

Ein Land kann nur schwer als Crypto-Innovationsführer gelten, bzw. bestehen bleiben, wenn die eigene Zentralbank die neue digitale Asset-Klasse ignoriert

Heute, 07.03.2025 findet zudem im Weissen Haus ein hochrangiger Crypto-Summit statt, bei dem politische Entscheidungsträger und Branchenvertreter über die zukünftige Regulierung der Branche diskutieren.

Während die USA, Abu Dhabi und andere Nationen mit solchen Initiativen ihren regulatorischen Rahmen für digitale Assets aktiv gestalten, läuft die Schweiz Gefahr, von ihrer Pionierrolle im Krypto-Sektor verdrängt zu werden.

Teil 3: Price Actions

Die wohl bedeutendste Veränderung der letzten Woche ist der Bruch des letzten 60-Day-Cycle-Lows – ein entscheidender Shift im aktuellen Marktzyklus.

Bitcoin durchbricht kritischen 60-Day-Cycle-Support

Am 24. Februar hat BTC eine technische Schlüsselmarke durchbrochen. Die 92.500 USD-Support-Zone wurde unterschritten, und Bitcoin schloss den Tag bei 91.500 USD.

Damit wurde das letzte 60-Day-Cycle-Low nach unten gebrochen – ein Signal für eine strukturelle Veränderung im aktuellen Zyklus.

Die ultimative Frage bleibt nun, ob das Low bei 78.200 USD bereits das endgültige Cycle-Low markiert oder ob der Markt bis in den April weiter korrigiert.

Historisch gesehen kam es in vergangenen Bullenmärkten immer wieder vor, dass Bitcoin unter ein vorheriges 60-Day-Cycle-Low fiel, bevor er sich wieder erholte und higher Highs erzielte.

  • 2020: Während des Corona-Crashs fiel BTC z.B. innerhalb weniger Tage von rund 10.000 USD auf unter 4.000 USD, und durchbrach dabei das vorherige 60-Day-Cycle Low von 6.600 USD – bevor er sich rasch erholte und den Bullenmarkt fortsetzte.
  • 2021: Nach dem ersten All-Time-High (ATH) bei 64.000 USD stürzte BTC zunächst auf 34.000 USD, und durchbrach dabei das vorherige Low von 51.300 USD.
    Im darauffolgenden Cycle durchbrach BTC erneut das Low von 34.000 USD und fielt auf 29.700 USD bevor er sich wieder erholte und gegen Jahresende 69.000 USD erreichte.
  • 2024: In der Korrektur von März bis September – durchbrach BTC 3 Mal hintereinander sein jeweils letztes 60-Day-Cycle Low – siehe Chart dazu nachfolgend.
BTC/USD: März – November 2025

Nun befinden wir uns erneut in einer solchen Situation. Die kritische 92.500 USD-Marke – das letzte 60-Day-Cycle-Low – wurde am 24. Februar durchbrochen, was somit einen failed Cycle bestätigt.

BTC/USD: 07.03.2025

BTC closte den Tag bei 91.500 USD und fiel dann am Freitag, 28.02.2025 intraday auf 78.200 USD, wo er sogar auch den 200-Tage-SMA kurzfristig durchbrochen hat – ein Level welches sich seit Oktober 2024 weit entfernt vom BTC-Preis bewegte.

Die ultimative Frage bleibt: War 78.200 USD das endgültige Low, oder korrigiert BTC bis Ende März weiter und fällt auf Closing-Basis sogar unter das Level vom 28. Februar?

60-Day Cycle Update & Prognose

Ein Blick auf den letzten 60-Day-Cycle zeigt, dass BTC bereits an Tag 12 – am 21.01.2025 – sein Cycle-High erreichte und dabei ein Double-ATH bei rund 106.150 USD auf Daily-Close-Basis markierte.

BTC/USD: 21.03.2025

Aktuell gehen wir mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass BTC am 28.02.2025 sein Cycle-Low bei rund 84.300 USD (Daily-Close) markierte.

Bemerkenswert ist, dass BTC möglicherweise nur zwei Tage nach diesem Low – am 02.03.2025 – bereits das aktuelle 60-Day-Cycle-High bei 94.270 USD erreicht hat.

Dieser schnelle Anstieg wurde durch den Trump-Pump und die Ankündigung einer strategischen BTC- und Altcoin-Reserve ausgelöst. Allerdings hat sich diese Meldung, wie oben erläutert, inzwischen als enttäuschend herausgestellt.

Ob das 60-Day-Cycle-High tatsächlich bereits gesetzt wurde, muss noch final bestätigt werden. Einer der wichtigsten Indikatoren für die Bestätigung eines Cycle-Lows ist jedoch ein signifikanter Preis-Move mit anschliessendem Durchbruch des 15-Tage-SMA – beides wurde grundsätzlich erreicht.

Mögliche Szenarien für den aktuellen 60-Day-Cycle

Wie im Chart dargestellt, sehen wir derzeit zwei wahrscheinliche Szenarien für den weiteren Verlauf des aktuellen 60-Day-Cycles.

Szenario 1: Das 60-Day-Cycle-High wurde bereits erreicht (60%)
Dargestellt durch den roten Pfeilpfad, geht dieses Szenario davon aus, dass BTC sein 60-Day-Cycle-High bereits am 02.03.2025 bei 94.270 USD erreicht hat.
Sollte sich diese Annahme bestätigen, würde BTC nun bis in den April hinein entweder seitwärts tendieren oder im schlimmsten Fall sogar ein weiteres tieferes 60-Day-Cycle-Low markieren.

Szenario 2: BTC hat sein 60-Day-Cycle-High noch nicht erreicht (30%)
Der grüne Pfeilpfad zeigt eine alternative Möglichkeit, in der BTC noch einmal einen Anstieg in Richtung der psychologisch wichtigen 100.000 USD-Marke erlebt, bevor eine grössere Korrektur einsetzt.
Unter den aktuellen makroökonomischen Rahmenbedingungen halten wir es jedoch für unwahrscheinlich, dass BTC in diesem 60-Day-Cycle wesentlich über 100.000 USD hinausgeht.

Die kommenden Wochen werden zeigen, welches der beiden Szenarien sich durchsetzt, doch angesichts der weiterhin globalen knappen Liquidität bleibt der Markt anfällig für weitere Korrekturen.

Langfristige Aussichten: Neue All-Time-Highs möglich?

Trotz der aktuellen Korrektur besteht kein Zweifel daran, dass der übergeordnete Markt bullisch bleibt und sich dieser Bullenmarkt bis mindestens Ende 2025 fortsetzen wird.

Auch wenn Bitcoin und der Kryptomarkt derzeit unter Druck stehen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis neue All-Time-Highs erreicht werden. Historisch gesehen waren solche Phasen immer die Ruhe vor dem Sturm, bevor der Markt mit voller Wucht in die nächste Aufwärtsbewegung überging.

Sobald die globale Liquidität zurückkehrt, werden alle bullishen News und fundamentalen Entwicklungen, die sich über Wochen und Monate angestaut haben, mit voller Kraft entfesselt und ausbrechen.

Das bedeutet: Wir stehen nicht nur vor neuen Höchstständen, sondern möglicherweise vor einer der explosivsten Marktphasen, die Bitcoin und Altcoins je erlebt haben.

Kurz- bis mittelfristig bleibt der Markt jedoch noch anfällig für weitere Korrekturen. Ein weiterer failed 60-Day-Cycle von April bis Mai ist absolut im Bereich des Möglichen.

Doch all das ändert nichts an der übergeordneten Perspektive. Wir haben es in den letzten Updates mehrfach betont: Die zweite Jahreshälfte 2025 erwarten wir als extrem stark. Die Frage ist daher nicht, ob wir neue All-Time-Highs sehen, sondern wann genau der Markt dreht.

Disclaimer

Die in diesem Artikel bereitgestellten Informationen dienen ausschliesslich zu Bildungs- und Informationszwecken und stellen keine Finanz- oder Anlageberatung dar. Investitionen in Kryptowährungen, Aktien und andere Märkte sind mit erheblichen Risiken verbunden, einschliesslich des vollständigen Verlusts des investierten Kapitals. Es wird daher dringend empfohlen, vor einer Investition gründliche eigene Nachforschungen anzustellen und gegebenenfalls professionellen Rat von einem qualifizierten Finanzberater einzuholen. Alle Entscheidungen, die auf Basis der Informationen in diesem Artikel getroffen werden, erfolgen auf eigenes Risiko.

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