Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Elon Musk hat gemeinsam mit einer Gruppe von Investoren ein Übernahmeangebot für OpenAI in Höhe von 97,4 Milliarden US-Dollar abgegeben. Sollte der Deal erfolgreich sein, könnte dies die strategische Ausrichtung des KI-Vorreiters grundlegend verändern.
Musk fordert OpenAI-Rückkehr zu Open-Source-Prinzipien
Laut einem Bericht des Wall Street Journal wurde das Angebot am Montag von Musks Anwalt Marc Toberoff an den Vorstand von OpenAI übermittelt.
Musk begründet seine Übernahmepläne mit dem Wunsch, OpenAI zurück zu seiner ursprünglichen Open-Source- und Sicherheitsmission zu führen.
„Es ist an der Zeit, dass OpenAI wieder eine Open-Source, sicherheitsorientierte Kraft für das Gute wird, wie es einmal war. Wir werden dafür sorgen, dass das geschieht.“ – Elon Musk
Die Übernahmeofferte erfolgt inmitten eines anhaltenden Streits zwischen Musk und OpenAI-CEO Sam Altman über die Entwicklung des Unternehmens.
Musk, der OpenAI 2015 mitgründete, verliess das Unternehmen 2018 und gründete später sein eigenes KI-Unternehmen xAI.
OpenAI hingegen vollzieht seit 2022 einen schrittweisen Übergang zu einem for-profit-Modell, das von Microsoft stark unterstützt wird.
Der Einfluss von Microsoft und Altmans Reaktion
Ein zentrales Hindernis für Musks Pläne könnte Microsofts Beteiligung an OpenAI sein. Seit 2019 hat der Tech-Gigant mehrere Milliarden US-Dollar in OpenAI investiert und nutzt die GPT-Technologie in seinen Produkten.
Eine Übernahme durch Musk könnte Microsofts strategische Partnerschaft gefährden, was den Deal zusätzlich erschwert.
Sam Altman liess Musks Angebot nicht unbeantwortet und reagierte mit einer ironischen Antwort auf X (ehemals Twitter):
no thank you but we will buy twitter for $9.74 billion if you want
— Sam Altman (@sama) February 10, 2025
Dieser Kommentar verdeutlicht die angespannte Beziehung zwischen Altman und Musk, die sich bereits in der Vergangenheit durch Klagen und öffentliche Streitigkeiten äußerte.
Juristische Auseinandersetzung: Musk vs. OpenAI
Neben dem Übernahmeangebot ist Musk bereits juristisch gegen OpenAI vorgegangen. Er reichte 2024 eine Klage gegen OpenAI und Sam Altman ein, in der er behauptete, dass das Unternehmen von seiner ursprünglichen Non-Profit-Mission abgewichen sei und nun ausschliesslich kommerzielle Interessen verfolge.
Der Fall befindet sich aktuell vor einem Bundesgericht in Kalifornien, wo ein Richter kürzlich entschied, dass die Klage weiter vorangetrieben werden kann. Die endgültige Entscheidung über eine mögliche Fusion oder eine Neuordnung von OpenAI könnte daher auch vor Gericht fallen.
Übernahme durch Musk: Chancen und Risiken
Sollte das 97,4-Milliarden-Dollar-Angebot angenommen werden, könnten sich mehrere Szenarien ergeben:
- Fusion mit xAI: Musk könnte OpenAI mit seinem eigenen Unternehmen xAI zusammenführen und eine neue Open-Source-Strategie verfolgen.
- Kollaps der Microsoft-Partnerschaft: Eine Übernahme könnte Microsofts exklusive Partnerschaft mit OpenAI gefährden und zu strategischen Neuausrichtungen führen.
- Ablehnung des Angebots: Sollte der Vorstand von OpenAI Musks Angebot ablehnen, könnte dies den anhaltenden Machtkampf zwischen Musk und Altman weiter verschärfen.
Fazit: Wendepunkt für OpenAI und die KI-Industrie?
Elon Musks 97,4-Milliarden-Dollar-Angebot für OpenAI könnte die gesamte KI-Branche nachhaltig beeinflussen. Der Kampf um die Kontrolle des führenden KI-Unternehmens zeigt die wachsende Bedeutung generativer Künstlicher Intelligenz – und die Machtkämpfe unter den Tech-Giganten.
Die kommenden Wochen dürften entscheidend sein: Wird OpenAI den Vorschlag annehmen oder bleibt das Unternehmen auf seinem aktuellen Kurs?