13. März 2025

UBS Studie: Wie Blockchain & AI Kapitalmärkte revolutionieren

Lesedauer: 4 Minuten
UBS DLT Studie zeigt Blockchain-Adoption in Finanzmärkten – Vernetzte Knotenpunkte symbolisieren Tokenisierung, Echtzeit-Transaktionen und die digitale Transformation von Banken.
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Ein neues Whitepaper der UBS Investment Bank analysiert das Potenzial von Distributed-Ledger-Technologie (DLT) und Künstlicher Intelligenz (KI) für die globalen Kapitalmärkte.

Die Studie zeigt auf, wie diese Technologien bestehende Probleme wie hohe Kosten, ineffiziente Abwicklungsprozesse und regulatorische Herausforderungen adressieren können.

Herausforderungen in den Kapitalmärkten

Die heutigen Kapitalmärkte sind durch zahlreiche Ineffizienzen geprägt. Viele Finanzinstitute arbeiten noch mit veralteten Systemen, die kaum miteinander kompatibel sind. Dadurch entstehen Verzögerungen und unnötige Kosten.

Besonders grenzüberschreitende Transaktionen sind komplex, da sie oft mehrere Intermediäre durchlaufen müssen, bevor sie abgewickelt werden können.

Diese starke Abhängigkeit von Dritten macht den Handel nicht nur teurer, sondern verringert auch die Geschwindigkeit und Flexibilität der Märkte.

Ein weiteres Problem sind regulatorische Unterschiede zwischen Ländern und Regionen. Während einige Märkte bereits erste Schritte in Richtung Digitalisierung gemacht haben, hängen andere noch in traditionellen Strukturen fest.

Das führt zu einer zusätzlichen Fragmentierung, die den Kapitalfluss hemmt und Unternehmen sowie Investoren vor grosse Herausforderungen stellt.

DLT als Schlüssel zur Effizienzsteigerung

DLT könnte eine entscheidende Rolle bei der Modernisierung der Finanzmärkte spielen. Die Technologie bietet die Möglichkeit, Transaktionen in Echtzeit zu erfassen und standardisierte Prozesse zu etablieren, die weniger manuelle Eingriffe erfordern.

Besonders interessant ist der Einsatz von Tokenisierung, bei der Vermögenswerte digital auf einer Blockchain abgebildet werden. Dies ermöglicht eine präzisere und transparentere Nachverfolgung von Transaktionen und reduziert die Kosten für Handel und Verwaltung erheblich.

Ein bedeutender Vorteil von DLT ist zudem die Möglichkeit der sogenannten „atomaren“ Abwicklung. Dabei werden Transaktionen nahezu in Echtzeit und unumkehrbar durchgeführt.

Das könnte langwierige Settlement-Zyklen ersetzen und Abläufe wie die Abwicklung von Anleihen deutlich effizienter gestalten.

Statt mehrerer Tage würde eine Abwicklung innerhalb weniger Sekunden erfolgen, wodurch Risiken minimiert und Liquidität verbessert werden.

Zusätzliche Vorteile durch KI

Neben DLT könnte auch KI die Effizienz der Kapitalmärkte erheblich steigern. KI-gestützte Systeme können grosse Datenmengen in Echtzeit verarbeiten und so helfen, Marktdaten besser zu aggregieren und zu analysieren.

Das ermöglicht es Finanzinstituten, Risiken schneller zu erkennen und präzisere Handelsentscheidungen zu treffen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Automatisierung der Handelsabstimmung. Durch den Einsatz von KI lassen sich Fehlerquellen minimieren, da Unstimmigkeiten zwischen Handels- und Abwicklungsdaten automatisch erkannt und korrigiert werden können.

Dadurch reduziert sich das Risiko operativer Fehler erheblich. Auch in Bezug auf regulatorische Anforderungen bietet KI grosse Vorteile. Sie kann Transaktionen in Echtzeit überwachen und potenzielle Verstösse gegen Vorschriften frühzeitig identifizieren, was die Einhaltung regulatorischer Standards erheblich erleichtert.

Ein hybrides Modell als Zukunft der Finanzmärkte

UBS schlägt in ihrer Studie einen hybriden Ansatz vor, der traditionelle Finanzstrukturen mit modernen Technologien kombiniert. Durch die gezielte Nutzung von DLT und KI könnten zentrale Prozesse standardisiert, Intermediäre minimiert und Abwicklungszeiten drastisch reduziert werden.

Besonders die Kombination aus Tokenisierung und KI-gestützter Datenanalyse könnte neue Möglichkeiten schaffen. Tokenisierte Finanzinstrumente würden es einer breiteren Anlegerbasis ermöglichen, an Kapitalmärkten teilzunehmen, während KI dazu beitragen kann, Investitionsrisiken besser zu bewerten und effizientere Handelsstrategien zu entwickeln.

Schrittweise Einführung als Strategie

Die UBS-Studie empfiehlt eine schrittweise Implementierung dieser Technologien, um eine reibungslose Integration zu gewährleisten. Ein solcher Ansatz erlaubt es, regulatorische Anpassungen vorzunehmen und gleichzeitig bestehende Marktstrukturen weiterzuentwickeln, ohne die Stabilität der Finanzmärkte zu gefährden.

Fazit: Die Finanzwelt wird unumkehrbar tokenisiert

Die Digitalisierung der Kapitalmärkte ist keine ferne Zukunftsvision mehr – sie findet bereits jetzt statt. Immer mehr Banken weltweit bieten ihren Kunden Crypto-Dienstleistungen an, sei es in Form von Custodial-Lösungen für die sichere Verwahrung digitaler Assets oder direkten Handelsmöglichkeiten für Kryptowährungen und tokenisierte Vermögenswerte. Doch während dieser Schritt bereits große Fortschritte für die Akzeptanz digitaler Finanzinstrumente bedeutet, ist die eigentliche Revolution noch viel weitreichender:

Das wohl bullishste Signal für die Zukunft ist, dass Banken nicht nur Crypto-Services für Kunden bereitstellen, sondern ihre eigenen internen Systeme auf Blockchain-Technologie umstellen. Dieser Paradigmenwechsel zeigt, dass die traditionelle Finanzwelt erkannt hat, dass DLT die Effizienz, Sicherheit und Skalierbarkeit ihrer Infrastruktur drastisch verbessern kann. Tokenisierte Assets und „atomic settlements“ ermöglichen es, Prozesse zu verschlanken, Kosten zu senken und die Liquidität zu erhöhen – ein Vorteil, den kein globales Finanzinstitut ignorieren kann.

Die Tokenisierung von Vermögenswerten wird nicht nur die Art und Weise verändern, wie gehandelt und investiert wird, sondern die gesamte Finanzinfrastruktur neu definieren. Private Equity, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe und viele weitere Anlageklassen werden durch die Blockchain zugänglicher, handelbarer und effizienter verwaltet. Experten gehen davon aus, dass sich der Markt für tokenisierte illiquide Vermögenswerte von derzeit rund 0,3 Billionen US-Dollar bis 2030 auf über 16 Billionen US-Dollar vervielfachen könnte.

Die Richtung ist klar: Kapitalmärkte der Zukunft werden digital, effizient und blockchain-basiert sein. Institutionen, die sich heute mit Tokenisierung, DLT und KI auseinandersetzen, positionieren sich für einen enormen Wettbewerbsvorteil. Die Frage ist nicht mehr, ob diese Technologien die Finanzwelt umkrempeln, sondern wie schnell und in welchem Ausmaß.

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